Unterricht auf dem Kartoffelacker

Bei wunderschönem Wetter machten sich am vergangenen Freitag die Klasse 2.3 mit ihrer Lehrerin, Frau Breisch, und am Montag die Klasse 4.3 mit ihrer Lehrerin, Frau Staub-Kohler, auf den Weg zum Kartoffelacker von Landwirt Hussung oberhalb des Friedhofs in Fürth.
Der Unterrichtsgang ist wesentlicher Bestandteil des Unterrichtsprojekts: „Kartoffel“, welches die beiden Klassen am Standort Fürth durchführen.
Auf das Thema Kartoffel bereits im Unterricht gut vorbereitet, wanderten die Klassen in Begleitung ihrer Lehrkräfte, der päd. Fachkraft, Herr Peitz, und Frau Hussung, selbst Lehramtsstudentin, auf das Kartoffelfeld. Dort wartete bereits Herr Hussung mit dem Traktor und der Erntemaschine.

Zur Begrüßung sangen die Kinder in erfrischender Weise ein zum Thema passendes Lied. In Erwartung der Feldarbeit wechselten einige noch die Schuhe, so dass der etwas andere Unterricht beginnen konnte.
Zunächst informierte Herr Hussung in anschaulicher Weise, was beim Anbau der Kartoffel beachtet werden muss:
Im Frühjahr muss der Boden so vorbereitet werden, dass er locker und durchlässig ist. Mit einer Pflanzmaschine werden die Knollen, die aus der Vorjahresernte stammen, in die Erde gelegt. Die eine oder andere Kartoffel muss trotzdem noch von Hand gelegt werden.
Der größte Feind der Pflanze ist der Kartoffelkäfer, dessen Larven das Kraut fressen, aber auch die Kraut- und Knollenfäule setzt in manchen Jahren der Ernte zu.
Herr Hussung erzählte den Kindern auch von den verschiedenen Kartoffelsorten, auch dass nicht alle Sorten überall gedeihen und dass auch die Erntemenge von der Sorte abhängig ist.

Im Unterricht haben die Kinder bereits gelernt, dass die Kartoffel aus Südamerika stammt. Sie ist etwa Mitte des 16. Jahrhunderts über die Kanarischen Inseln in Fässern nach Europa gekommen.
Der Preußenkönig Friedrich der Große (der Alte Fritz) versuchte die Kartoffeln von den Bauern anbauen zu lassen, aber die Bauern waren misstrauisch und wollten nicht.
Auch der Trick, die Kartoffeln von bewachten Feldern stehlen zu lassen, führte nicht zum Erfolg. Erst durch den Kartoffelbefehl mussten die Bauern die Kartoffeln anbauen.
Aus ihrem Unterricht wussten sie auch, dass es in Irland Mitte des 19. Jahrhunderts eine große Hungersnot gab, weil ein Pilz die Kartoffelpflanze zerstörte. Etwa eine Million Menschen verhungerte, große Teile der Bevölkerung wanderten daraufhin nach Amerika aus.
Bevor es nun endlich mit der Kartoffelernte beginnen konnte, erwähnte Herr Hussung noch, dass die grüne Frucht der Kartoffel sehr giftig sei. Deshalb darf man auch Kartoffeln, die durch Licht grün geworden sind, nicht essen.
(Fortsetzung folgt)